Bereits im Flugzeug von Zürich nach Frankfurt haben wir neue Bekanntschaften mit Anja und Thömu gemacht. Anja ist eine gute Freundin von Selina und diese hat mit Aurelia die PHBern aber auch die Weinmesse an der BEA öfters zusammen besucht =). Anja und Thömu haben ebenfalls eine lange Reise vor sich, die sie mit Camper in Kanada und später Backpacking in Südamerika antreten. Unter www.polarsteps.com kann man sie weiter verfolgen. Wir hoffen schwer, sie bald wieder treffen zu können. Sie sollten uns von Vancouver her entgegenfahren.
Unser Gepäck kam trotz vielen Zweifeln und Nervosität unbeschädigt und vollständig an. Da Kanada bekanntlicherweise sehr vorsichtig mit der Einfuhr von Lebensmitteln ist, war Aurelia auch erleichtert, dass es ihre 200g Ovo-Schokolade bis hinter den Zoll geschafft hatte. Nach beinahe 24 Stunden langer Reise, die ja in Zizers um 04:45 Uhr bereits losging, machten wir uns noch am Flughafen etwas übermüdet aber mit viel viel Vorfreude an das Zusammenbauen unserer Fahrräder. Nur ganz wenig neidisch waren wir, als Falco und Marion aus Deutschland bereits nach 30 Minuten mit ihren Fahrrädern davonradelten und ihre letzte Etappe der San Francisco – Alaska Tour in Angriff nahmen.
Nach der ersten Nacht auf dem Camping vor Whitehorse haben wir Brian Forsyth besucht. Er bietet über www.warmshowers.org sein Gästezimmer und eine warme Dusche für Fahrradfahrer an. Dieses Angebot haben wir gerne angenommen, denn wir mussten noch einige Sachen wie Seile, Bärspray, Medikamente und vor allen Dingen Lebensmittel besorgen, bevor wir losfahren konnten.
Brian hat uns sehr viele nützliche Infos über den Alaska Highway gegeben. Dadurch konnten wir uns gut darauf einstellen, was wir landschaftlich so erwarten durften. Dank dem grosszügigen Angebot, auf Brians Segelboot unsere dritte Nacht verbringen zu dürfen, haben wir diese im Trockenen und auf dem Marsh Lake schaukelnd geniessen können. Vielen herzlichen Dank nochmals an Brian! =) Nach rund 67 km Fahrt auf dem Alaska Highway fielen wir dann auch ziemlich schnell in den Schlaf.
Nach einer erholsamen Nacht haben wir dem Regen getrotzt und sind auf unsere Bikes gestiegen. Bis 14:00 Uhr fielen einige Liter Wasser und wir strengten uns an, die gute Laune nicht zu verlieren. Schwierige Aufgabe, aber sie ist uns einigermassen gelungen. Auf einem Campground haben wir Steve kennengelernt. Er kommt aus Neuseeland und ist seit drei Jahren immer wieder mit seinem Bike unterwegs. Er ist daher schon ziemlich schnell unterwegs. Da können wir noch nicht mithalten! Auf dem Campground Johnson’s Crossing und nach 70 km langer Fahrt haben wir unser Zelt aufgestellt und eine Portion Social Media (Whatsapp und Instagram) geniessen dürfen.
Der Alaska Highway wird von vielen Trucks sowie von Kanadiern, US-Amerikanern aber auch von einigen Touristen mit Campern befahren. Immer wieder staunen wir über die unglaublich langen Camper. Meist hängt hinten noch ein weiteres Auto daran, denn wer will schon mit dem Camper in der Stadt den Einkauf erledigen? Da braucht es schon ein zweites Fahrzeug. Froh sind wir aber sehr, dass die meisten Fahrer die Strassenseite zum Überholen wechseln.
Die nächste Etappe hatte ihr Ziel in am Teslin Lake. Gleich nach Teslin haben wir die ersten wilden Tiere zu Gesicht bekommen. Eine Elch-Kuh (sagt man glaube ich so?) und ihr Kalb spazierten über die Strasse. Das Kalb hatte etwa eine Grösse von einem Pferd und die Elch-Kuh war unheimlich gross! Da schlug das Herz schon etwas schneller. =) Als wir dann nach 64 km am Teslin Lake ankamen, trafen wir wieder auf Steve. Mit ihm haben wir den Abend mit Plaudern über Fahrräder, Reisen, Arbeit und unsere Heimat verbracht. Ein schöner Abend mit vielen Lachern.
Damit wir unser Zelt nicht ganz wild in den Wäldern mit Bären aufstellen müssen, sind wir jeweils auf der Suche nach einem „geeigneten“ Plätzchen. Da kam uns das Jagd-Base-Camp ca 73 km vom Teslin Lake entfernt direkt am Swan Lake sehr gelegen. Der Besitzer hat uns das Zelten auf seinem Grundstück erlaubt, das mit Hilfe eines Zauns von den wilden Tieren ein wenig geschützt war. =) Das Camp bietet Jägern die Möglichkeit, in die Wälder des Yukons geflogen zu werden um dort Bären, Elche oder Ziegen zu schiessen. Nach ca. 10 Tagen werden sie wieder zurück zum Camp geflogen. Wir konnten diese Wasserflugzeuge beim Starten und Landen beobachten, was vor allem Tom stundenlang hätte machen können. Die Jagdsaison beginnt in einer Woche und dafür mussten noch einige Materialien in das Revier geflogen werden. Unglaublich, wie sie diese Maschinen beladen konnten.
Der 6. Tag auf dem Bike brachte endlich viel Sonne und eine nervenkitzelnde Begegnung mit sich. Da ist der Bärengraben ja nix dagegen. Ziemlich nahe am (linken!) Strassenrand bekamen wir zwei junge und süsse Bären mit ihrer Mutter zu Gesicht. Da stieg der Puls fast höher als bei den Steigungen hier im Yukon. Wir hielten unsere Bärensprays bereit, sprachen ruhig zu den Bären und fuhren langsam weiter. Für Aurelia waren das die ersten wild lebenden Bären, die sie gesehen hat. Ein sehr schönes Erlebnis, das Lust auf mehr wilde Tiere machte. Und diese wurde nach ca. 90 km nochmals gestillt. Ein weiterer Schwarzbär liess sich am Strassenrand blicken. Dieser Tag war ein wirklich schöner, warmer, aufregender aber auch anstrengender Tag auf unseren Bikes. Nach 115 km und viel Rückenwind haben wir den Campground Big Creek stolz und mit brennendem Hintern erreicht. Oh ja, Aurelia’s Hintern muss noch ein wenig leiden, bis es sich an diese Strapazen gewöhnt hat! =)
Nachdem wir uns nun eine Woche lang in Seen und Bächen gewaschen haben, gönnen wir uns jetzt hier in Watson Lake eine warme Dusche und einen Waschgang in der Waschmaschine. Denn heute starten wir vollgepackt mit frischen Lebensmitteln und sauberen Kleidern zum Stewart Cassiar Highway. Dieser soll eine schöne Kulisse auf die Berge bieten und weniger Verkehr haben. Und natürlich soll es auch da einige hübsche Bären geben! Aber vorher gibt es ein ganz tolles Plätzchen hier in der kleinen Stadt anzuschauen. Im Jahr 1942 hat man mitten in Watson Lake begonnen, Ortsschilder und Wegweiser aus aller Welt aufzuhängen. Dabei sind auch einige aus der Schweiz zu finden. Wir hätten in diesem Schildergarten Stunden verbringen können! =)
Sandri-Gfeller Marlis August 2, 2019
Wow, tönt alles super spannend! Weiterhin toi toi toi, viel Spass ?Take care ???? Gruss Marlis
Anita August 7, 2019
Hört sich spannend an. Noch weiterhin viel Vergnügen und Spass.
admin August 10, 2019 — Post Author
Liebe Anita
Ja es bleibt auch spannend! =) Vielen Dank, auch dir eine gute Zeit.
Liebe Grüsse
Tom und Aurelia
Noelie August 8, 2019
Woooow, schöni Landschaft! Schön zghöre, dasses nech guet geit.
Hehe, Aurelia, si d Sandaale (Instagram-Foto) doch no praktisch? 😉 Und wie geits dä Bei und em Füdli?
…weiss nid, ob mi letscht Biitrag verloore gange isch, uf jedä Fau nomau: Merci tuuusig für öies Chärtli! 😉
Drücke nech
admin August 10, 2019 — Post Author
Liabi Noelie
Ja he mer gnüssend dia Ussicht id Natur sehr! As gaht us also prächtig! Ja he dia Sandala sind dr Börner! Sie sind mega bequem, tröchnend schnell und xehn ja na suuper sexy us! 😛 Üsi Bei werdend immer straffer und dia underi Hälfti isch zimmli bruun! =) Hey und üsi Füdli tüand fascht nüm weh, hätt ich (Aurelia) ni dänkt!
Ja i han dr Kommentar aigetli freigschalta aber as het ni funktioniart! Exküse! Sehr gern gscheh!
Drücker und Müntschi zrugg!