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Kühle Nächte in San Cristobal De Las Casas und saftig Grüne Tropenwälder In Chiapas

29.02.2020 – 08.03.2020

Nach unserer Wanderung zum Arco del Tiempo ging es mit unseren Bikes weiter nach Tuxtla. Wir verabschiedeten uns von Roy und seiner Familie und nahmen die nächsten 76 km in Angriff. Da wir auf der Autobahn einige Höhenmeter weniger machen mussten und einen Seitenstreifen hat, fuhren wir die ersten 50 km auf dieser eher stark befahrenen Autobahn. Wir gewöhnen uns jeweils schnell an den Lärm und an die schnell vorbeifahrenden Autos, doch auch das ist belastend und macht uns müde. Auch bekommen wir auf solchen Strassen nur wenig Spannendes zu sehen. So entschieden wir uns kurz nach Ocozocoautla, die Landstrasse zu nehmen. 

Durch RACmex haben wir von der Casa Ciclista in Tuxtla Wind bekommen und wollten uns da für eine Nacht unterbringen. Dort angekommen, lernten wir die Fahrradreisenden Min aus Korea, Charlotte aus Belgien sowie Cachis aus Mexiko Stadt kennen. Min reist von Südamerika nach Alaska und Charlotte reist zusammen mit Cachis bereits seit zwei Jahren um die Welt. Diese Casa Ciclista war unsere erste, die wir besuchten. Die Übernachtung ist da für Fahrradfahrer grundsätzlich kostenlos. Daher wollen wir uns über den leeren Wassertank für WC und Dusche nicht beklagen. Eine Dusche hatten wir uns nach dieser schlammigen Wanderung und dem vielen Sand und Dreck vom Fluss schon etwas gewünscht. Wir wussten uns aber selber zu helfen, füllten vier Garofonflaschen in der Bar nebenan spühlten damit die Toilette und wuschen uns so den Dreck der letzten vier Tage ab. 

Eigentlich wollten wir uns da in Tuxtla einen Tag lang erholen. Doch wir fühlten uns in dieser etwas chaotischen Unterkunft nicht wohl und entschieden uns daher, am nächsten Tag die anstrengende Strecke nach San Cristobal de las Casas hinter uns zu bringen und uns anschliessend ein paar Tage zu erholen. Charlotte und Cachis hatten das Gleiche vor. So entschieden wir uns zu Viert die 68 km mit 1950 Höhenmetern abzutrampeln. 



Nach den ersten 30 km kam von hinten eine vorübergehende Erleichterung angekrochen. Tom gab Aurelia noch einmal einige Tips und Aurelia reisste ihren ganzen Mut zusammen und liess den Griff für die nächsten 8 km nicht mehr los. Mit stolzen 15 km/h ging es da für sie den Berg hoch. Nicht ganz klar von was die Rede ist? Na dann schau dir das nächste Foto an! 



Charlotte und Cachis hatten diesen Service noch nie in Anspruch genommen. So erklärte Tom den Beiden wie es am Besten funktioniert und hoffte auf eine baldige Gelegenheit, bei der Charlotte sich an einen Truck hängen kann. Kurz nach der Mittagspause näherte sich ein grosser Schlepper mit ca 10 km/h und Charlotte versuchte sich an den Lastwagen zu hängen. Ihr erster Versuch glückte für einige Hundert Meter. Aurelia hatte riesen Freude, dass es bereits beim ersten Mal klappte. Das ist nämlich nicht ganz so einfach. Als Charlotte den Trug fahren lies, lies sich Tom die Gelegenheit nicht nehmen und so sahen wir ihn für die nächsten 8 Kilometer nicht mehr.









Es machte mit den Beiden Spass, zusammen unterwegs zu sein, zu sehen, wie sie mit den Fahrrädern unterwegs sind und auch unsere Erfahrungen auszutauschen. Schnell merkten wir alle, dass wir mit ähnlichen Hürden und Schwierigkeiten (vor allem beim Reisen als Paar) zu kämpfen haben. Wir brachten uns in San Cristobal de las Casas im gleichen Hostal unter. Wir verbrachten den ersten Tag mit Flickarbeiten, Telefonate mit Freunden und Familie und mit dem Schreiben vom Blog. Die Beiden haben ebenfalls eine Webseite und nutzten die Zeit im Hostal vor allem auch damit, ein Crowdfunding auf die Beine zu stellen. Sie brauchen finanzielle Unterstützung, um ihre Weltreise auf dem Fahrrad zu Ende zu bringen sowie ein Comicbuch über dieses grosse Abenteuer drucken zu können. Zusätzlich wollen sie eine Kaffeeplantage in Mexiko unterstützen. Das gesammelte Geld fliesst also entweder in die Kosten von Unterhaltungsarbeiten ihrer Bikes, in das Comicbuch oder in die Unterstützung der Kaffeeplantage. Wer mehr wissen will, besucht am Besten ihre Webseite chachisxelmundo.com. 























Nach einigen drei erholsamen Tagen ohne Fahrräder kribbelte es uns wieder in den Beinen. San Cristobal de las Casa hat uns mit den kühleren Temperaturen und den vielen Kaffees und kleinen Shops gefallen, doch mit so vielen Menschen, die da unterwegs waren, haben wir nicht gerechnet. So wir machten uns auf nach Ocosingo. Auf dieser Strecke erwarteten wir Strassenblockaden der Dorfbewohner. Diese spannen dabei Seile über die Strasse und wollen so den Touristen Früchte und Gemüse verkaufen. So fuhren wir etwas abgespannt los. Auch der traurige Vorfall der beiden Tourenfahrer aus Polen hat sich im Jahr 2018 auf diesem Streckenabschnitt ereignet. Wir wurden auf der einen Seite vermehrt mit «Gringo, Gringo!» begrüsst und drei Mal angehalten und gebeten Früchte zu kaufen, doch wir blieben freundlich aber bestimmend und wurden so ohne Probleme durchgelassen. Auf der anderen Seite rannte eine Gruppe von Kindern uns nach, die einfach lächelten und uns zuwinkten. Auch Frauen lächelten uns an oder winkten uns zu. Diese kleinen Begegnungen liessen uns wieder entspannen und die heikleren Situationen wieder vergessen. Diese Strecke, die immer wieder mit kürzeren Anstiegen den Puls etwas erhöhen, hat uns sehr gefallen. Grüne und saftige Wälder, angenehm kühle Temperaturen sowie immer wieder eine schöne Aussicht auf grün bewachsene Hügel oder Täler.





Pepe, Elki und Nina sind unter vielen Reisenden, die Ocosingo besuchten, bekannt. Eine herzliche Familie, dessen Türen für alle offen sind. Auch wir klopften bei ihnen an und wurden mit offenen Armen empfangen. Eine Küche im hübschen Garten und ein überdachtes Plätzchen für das Zelt durften wir nutzen. Eigentlich planten wir nur eine Nacht hier zu verbringen, doch am Morgen danach stimmte uns die tolle Gastfreundschaft, die nahe gelegene Ruine Tonina sowie das nasse Wetter schnell um und wir blieben eine Nacht länger. Als wir dann den Steinofen sahen und den dann am zweiten Abend für Pizzas auch einheizten, war das noch das Tüpfelchen auf dem I! =) Und dabei haben wir noch nicht einmal die Jüngste im Haus erwähnt!







Die Ruinen von Tonina haben uns sehr gefallen. Nur wenige Touristen besuchten an diesem Tag diese Stadt der Maya. Viel grüne Vegetation war rund herum zu sehen und die Aussicht von der 60 m hohen Pyramide auf die Wälder Chiapas haben wir trotz leichtem Regen geniessen können. 



















Bevor wir die nächsten Ruinen der Maya in Palenque besuchten, machten wir, wie so viele Tourbusse, in Agua Azul einen Stop. Dabei durften wir auf dieser Strecke die vielen Grüntöne noch ein wenig länger geniessen. Viele grosse und kleine Wasserfälle vom Rio Tulijá bilden in Aua Azul einige Wasserbecken. Kleine Restaurants sowie Souvenirstände säumen den Weg entlang des Ufers. Das laute Rauschen des Wassers hat da eine entspannende Wirkung. So fanden wir ziemlich schnell Schlaf. Am nächsten Tag war Palenque unser nächstes Ziel. Ob wir da schon auf die angekündigten Schreiaffen treffen werden?



















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